gemeindliche Entwicklung

Es ist zentrale Aufgabe der Kommunalpolitik die gemeindliche Entwicklung stetig voranzutreiben und den sich ändernden Bedingungen, Herausforderungen und Voraussetzungen anzupassen und für die Zukunft zu rüsten.

"Es kommt nicht darauf an, die Zukunft vorauszusagen, sondern darauf, auf die Zukunft vorbereitet zu sein.“ (Perikles) oder auch

"Die Zukunft soll man nicht voraussehen wollen, sondern möglich machen." (A. de Saint-Exupéry)

Insofern ist es mir wichtig, frühzeitig die Weichen Richtung Zukunft zu stellen. Beispielsweise ist die Digitalisierung eine Herausforderung, die wir ohne qualifiziertes Fachpersonal in der Verwaltung nicht werden beherrschen können. Es ist hierfür eine Stelle im Stellenplan 2022 vorgesehen, die kostentechnisch zur Hälfte von der Gemeinde Angelburg mitgetragen wird.

Mit Einführung der DSGVO (Datengrundschutzverordnung) haben sich große Teile der Datenverarbeitung unserer Bürgerinnen und Bürger in der Verwaltung geändert, die zwangsläufig mit Mehraufwand einhergehen. Cyberkriminalität, Phishing E-Mails haben auch im administrativen Bereich enorm zugenommen, wofür wir künftig mit einem eigenen IT-Spezialisten eine Antwort brauchen, die mehr Sicherheit aller unserer sensiblen Daten bedeutet.

Deshalb kann ich Ihnen versichern, dass ich mich als Bürgermeister weiterhin in unserer Verwaltung für die Einhaltung von Standards im gesamten Bereich Digitalisierung einsetzen werde. 

Im Bereich Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit haben wir deutliche Fortschritte gemacht und wie von mir in 2016 als ein Ziel propagiert, seit 2018 wieder das gemeindliche Mitteilungsblatt als „Steffenberg Aktuell“ eingeführt. Mit Beginn des Jahres 2022 gehen wir einen weiteren Schritt und führen eine Gemeinde App für Smartphones, etc. ein, über die wir die Bürgerinnen und Bürger mit Pushnachrichten, wie beispielsweise bei einem Wasserrohrbruch schneller informieren können.  Wir müssen dem digitalen Wandel gegenüber aufgeschlossen sein und uns zu Nutze machen, wo auch immer es im Interesse aller sinnvoll erscheint. Wie auch in den vergangenen Jahren will ich und werden wir über die Entwicklung unserer Gemeinde weiter transparent informieren. 

 

Mit der Corona Pandemie gehen sinkende öffentliche Zuweisungen aus dem Landesfinanzausgleich einher. Für das Haushaltsjahr 2022 bedeutete dies weniger Einnahmen von mehr als 360.000€ für die Gemeinde. Deshalb ist bei all unseren bevorstehenden Investitionen und der damit verbundenen angespannten Haushaltslage (Minus Ergebnishaushalt 2022 beträgt ca. 842.000€) ein Wirtschaften und Finanzieren (nach Möglichkeit Darlehensaufnahme Richtung 0%) mit Augenmaß zwingend notwendig, um auch für die zukünftigen Herausforderungen gerüstet zu sein. Große Sprünge werden wir uns die nächsten 2-3 Jahre nicht leisten können.

Wirtschaftliche Entwicklung

Eine florierende Wirtschaft ist für unsere fleißigen heimischen Handwerker, Gewerbetreibende und Familienbetriebe immens wichtig. Abgesehen von den größeren Städten in unserem Landkreis liegen wir beim Gewerbesteueraufkommen in Steffenberg hinter den Nachbarkommunen Dautphetal und Breidenbach unter den Top 3 der Kommunen, was sich sehen lassen kann. Diese Unternehmen tragen alle zu unserem Gemeinwohl bei, dafür bin ich sehr dankbar.

Alle Unternehmen sorgen für Arbeitsplätze vor Ort, bieten lokale Dienstleistungen und Einkaufsmöglichkeiten für uns alle an und verdienen deshalb unser aller Unterstützung. Durch die vorangeschrittene Entwicklung im IKG Angelburg-Steffenberg bin ich zuversichtlich, dass sich neue Gewerbetreibende oder Industrielle für Steffenberg interessieren und sich bei uns niederlassen werden. Auch leerstehende Industriehallen oder Brachflächen könnten dann von Interesse sein.  

Sicherlich haben wir unsere heimischen Unternehmer die letzten Jahre nicht verwöhnt und sind teilweise sehr zurückweisend mit diesen umgegangen, aber wir alle müssen uns an geltende Vorschriften und Bestimmungen halten, welche auf für Unternehmer gelten. Wir sollten gemeinsam die Probleme, die anstehen lösen und nicht den jeweils anderen unter Druck setzen, in der Hoffnung, dass alles gut wird. Die Gemeinde schafft die Rahmenbedingungen und die passende Infrastruktur für ein gelingendes Unternehmertum – man spricht auch von win-win Situationen und Gewinner wollen wir alle sein. Selbstverständlich ist, dass der Unternehmer beispielsweise alle zur betrieblichen Unternehmung erforderlichen und notwendigen Auflagen des Umwelt-, Wasser-, Brand- und Naturschutzes, etc. betreffend einhält.

Selbstverständlich ist auch eine enge und gute Zusammenarbeit mit unseren Land- und Forstwirten, Jagdpächtern, Wald- und Grundstücksbesitzern ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die gemeindliche Entwicklung. Alle tragen dazu bei die schönen heimischen Auen, Wiesen, Wälder und Felder zu bewirtschaften. Wichtig ist in diesem Zusammenhang aber immer ein verantwortungsvoller, sorgsamer und nachhaltiger Umgang mit den vorhandenen Flächen und Ressourcen. Der Einklang von nachhaltiger Flächenbewirtschaftung und Umwelt- und Naturschutz, wird hier seit Generationen gelebt.

Die Welt befindet sich im Umbruch und in stetiger Veränderung, diesem Wandel müssen wir uns stellen und unsere Zukunft gestalten.

In den Jahren 2021 und 2022 konnten und können wir nun endlich einen positiven Beitrag zum Klimawandel leisten. Wir haben oder sind noch dabei, beispielsweise unsere Straßenlaternen auf LED Beleuchtung umzustellen und reduzieren somit die Stromzahlungen und sparen dabei Kohlendioxidausstoß ein. Mit dem Haushalt 2022 haben wir erstmals und endlich die Investitionen für den Bereich Photovoltaik und E-Mobilität auf den Weg gebracht, so wie ich es vor meinem Amtsantritt in 2016 formuliert habe. Der Landkreis hat sich in Sachen Wasserstoff zu einem Forschungsprojekt angemeldet, was wir gerne als Kommune unterstützend und gewinnbringend für uns Nutzen wollen; hier gibt es große Entwicklungspotentiale auch für uns.

Politische Entwicklung

Die politische Gemeinde mit seinen Entscheidungsgremien Gemeindevorstand, Gemeindevertretung und seinen Ausschüssen sind die obersten Organe der Kommune, deren Beschlüsse maßgebend sind. Die kleinste Zelle der Kommune ist der Ortsbeirat, der doch beratend den anderen Gremien zur Verfügung steht und in allen innerörtlichen Belangen zu hören ist. Darauf müssen wir als Verwaltung noch mehr Gewicht legen und die beratenden Stimmen auch in unseren Entscheidungen noch mehr berücksichtigen, weil diese ihre Kompetenz vor Ort haben. Nach wie vor stehe ich zu meiner politischen Unabhängigkeit und bin jederzeit für alle Mandatsträger*innen und jedermann ansprechbar.

Interkommunale Zusammenarbeit – Fusionsgedanken

Vor der letzten Bürgermeisterwahl sagte ich, dass das interkommunale Gewerbegebiet zwischen Niedereisenhausen und Gönnern weit hinter den Erwartungen und Entwicklungsmöglichkeiten für die beiden Gemeinden Steffenberg und Angelburg zurück geblieben ist. Wir haben zwischenzeitlich Investoren gesucht und gefunden. Mit dem Quartierskonzept für Betreutes Wohnen und Seniorenbetreuungsangeboten, haben wir zwar kein Gewerbe- oder Industrieunternehmen gewinnen können, aber auch diese Entwicklung, zusammen mit dem geplanten Gesundheitszentrum bringt uns voran.

Mit der Umsetzung des IKG Projektes Gesundheitszentrum und Quartierskonzept sollten wir einen neuen Anlauf für eine Fusion der beiden Gemeinden starten. Die Voraussetzungen zu fusionieren, müssten allerdings mit dem Land Hessen neu verhandelt werden. Eine versprochene (Teil)Übernahme  der kommunalen Schulden muß neu mit der Hessischen Landesregierung verhandelt werden. Wenn dem Land Hessen an freiwilligen Fusionen so viel gelegen ist, dann darf das Land es sich auch etwas kosten lassen. Wir, weder Angelburg noch Steffenberg, werden vermutlich zu den gegenwärtigen Bedingungen auf Dauer nicht in der Lage sein alle Vorgaben und Erlasse zu erfüllen. Weitere kommunale Anhebungen von Steuern, Gebühren und Hebesätzen können nicht das Ziel des Landes Hessen sein. 

Vereine, Jugend, Senioren und Ehrenamt

Unsere Vielfalt an Vereinen ist das Rückgrat unserer dörflichen Gesellschaft. Auch wenn es in Zeiten von Corona sehr schwer ist, ein lebhaftes Vereinsleben zu organisieren, so bin ich doch zuversichtlich, dass durch Ausgleichszahlungen in Form der Ehrenamtspauschale des Landkreises, Einnahmeausfälle der Vereine kompensiert werden können. Nachwuchsprobleme können die Vereine nur durch die direkte Ansprache von Jugendlichen lösen, deshalb sind mutige und aktive Vereinsvorstände in der Pflicht den Vereinsfortbestand zu sichern.  

Der Jugend gehört die Zukunft und hier müssen wir wieder ansetzen. Wir müssen den Jugendlichen etwas zutrauen, nur so lernen sie Verantwortung für sich und andere zu übernehmen. Erst dann entsteht beiderseitiges Vertrauen. Die Jugendbedarfserhebungsanalyse hat unsere Defizite in der Jugendarbeit offenbart, wobei wir nicht alles falsch gemacht haben. Wir müssen mehr Angebote für Jugendliche entwickeln, um eine gute Basis für deren Heranwachsen zu schaffen. Gemeinsam können Jung und Alt auch künftig viel erreichen.

Ohne Menschen mit Ehrenamt würde unsere Gesellschaft zum Erliegen kommen. Ehrenamtliches Engagement ist immer günstiger als dafür Vollzeitstellen zu schaffen und daher zahlt sich ehrenamtliches Engagement auch immer aus. Wertschätzung und Anerkennung zählt im Beruf und eben auch im Ehrenamt. Ein Lob all denen, die sich in unserer Gesellschaft engagieren und sich für ihre Mitmenschen einsetzen. Ich bin froh, dass es all diese Menschen gibt, denn ohne sie geht es nicht. Das Schlimmste ist für mich die Gleichgültigkeit der Menschen, die sich nirgendwo beteiligen, es aber könnten, wenn sie es denn wollten.  

Ich bin davon überzeugt, dass wir alle gemeinsam unsere Gemeinde zu unser aller Wohl weiterentwickeln werden.

 

Wege für Steffenberg. Vertrau(te) Wege Richtung Zukunft. Gemeinsam.