heimische Wirtschaft

Heimische Wirtschaft in Steffenberg

Viele kleine und mittelständische Unternehmen sind in Steffenberg ansässig und sorgen für Arbeit in unserer laut Hessischen Rechnungshof strukturschwachen Gemeinde. Neben der Schaffung von Arbeitsplätzen sind diese Unternehmen oftmals auch Werbeträger für unsere Gemeinde, egal ob als Maschinenbauunternehmen, Landmaschinenhändler oder im Bereich Automotive, in Steffenberg gibt es sogar Branchen- und Marktführer, die sich auf die stetig wechselnden Marktbedingungen anpassen und sich innovativ fortentwickeln.

Allen diesen Unternehmen ist es zu verdanken, dass wir, wenn wir von den Städten im Landkreis mal absehen hinter Dautphetal und Breidenbach auf Platz drei der Kommunen mit dem höchsten Gewerbesteuerertrag stehen. Somit ist der Erfolg der Unternehmen auch immer ein Erfolg zum Wohl aller Menschen unserer Gemeinde.

Bedingt durch eine wirklich gute Konjunktur und maßvollen finanziellen Handeln, konnten alle Haushalte von 2016 bis 2021 im Haushaltsplan mit einem Überschuss abschließen und tatsächlich auch fast alle im Jahresergebnis, nachdem zuvor acht Jahre lang Haushaltssicherungskonzepte für die Haushalte vor 2016 beschlossen werden mussten.
 

Deshalb liegt der Schlüssel für gesunde Gemeindefinanzen in der Erzielung von Gewerbesteuern. Es muss uns gelingen den Wirtschafts- und Unternehmensstandort Steffenberg zu stärken, zu beleben und aus zu bauen. Viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU) können den Ausfall eines großen Gewerbesteuerzahlers eher kompensieren und Abhängigkeiten mindern.

Die Ansiedlung neuer Industrie- und Gewerbeunternehmen auf Gewerbeflächen in dem interkommunalen Gewerbegebiet (IKG) Steffenberg-Angelburg wird uns hoffentlich mit dem in 2020 geglückten Verkauf von drei größeren Gewerbeflächen im IKG noch gelingen. Zurzeit werden diese Flächen verfüllt, so dass darauf später gebaut werden kann. Gerne hätte der Verband interkommunales Gewerbegebiet Angelburg/Steffenberg selbst durch die Verfüllung mit einem Erlös partizipiert, aber die Hessische Gemeindeordnung (HGO) erlaubt es Verbänden nicht, Gewinne aus gewerblicher Tätigkeit zu erwirtschaften, wenn nicht gleichzeitig andere privatwirtschaftliche Unternehmen diese Leistung ebenso erbringen können (Markterkundungsverfahren).  

Eine hohe Wirtschaftskraft geht gleichzeitig einher mit guter Bildung, weshalb die Etablierung eines Campus der Technischen Hochschule Mittelhessen an den Beruflichen Schulen in Biedenkopf ein richtiger Schritt war. Qualifizierte Fachkräfte tragen dazu bei, dass Wissen und Menschen den heimischen Unternehmen vor Ort erhalten bleiben. Geht es den Unternehmen gut, geht es auch der Gemeinde gut!

Mit Sicherheit haben wir in den vergangenen vier bis fünf Jahren auch nicht allen Unternehmen ihr unternehmerisches  Handeln einfach gemacht, aber auch diese Belastungen müssen manchmal sein, um gestärkt für die Zukunft aus einer Krise hervor zugehen. Durch Markterkundungsverfahren und die besondere Konstellation der Grundstückseigentumsverhältnisse im Steinperfer Steinbruch, stimmte die Finanz- und Kommunalaufsicht des Landkreises Marburg-Biedenkopf der Gründung der Tagebau Kohlwald GmbH mit den Anteilseignern Trautvetter GmbH & Co. KG und der Gemeinde Steffenberg zu, um hier dann HGO konform nach anfänglichen Investitionen künftig aus der Verfüllung des Steinbruchs Erträge zu generieren.

 

Wir müssen als Gemeinde die Voraussetzungen für ein gedeihliches Miteinander schaffen, weshalb ich mich auch für eine Wirtschaftsinitiative Steffenberg 2030 mit Unternehmergesprächen stark machen werde. Der Austausch der Unternehmungen untereinander, hilft Fehler zu vermeiden und neue Entwicklungen perspektivisch zu gestalten. Ich will gerne Wegbereiter sein, wenn die gemeindlichen Unternehmerinnen und Unternehmer diesen Ansatz mittragen.

 

Wertschöpfung erzielt man auch durch die Nutzung regenerativer und erneuerbarer Energien.

Viel zu spät wurde für Steffenberg hier das Potential erkannt. Durch die Windräder der Mattenberg GmbH & Co. KG profitiert die Gemeinde Steffenberg mehrfach, bei vergleichsweise moderaten Belastungen, durch Pacht, Umsatzbeteiligung und Gewerbesteuereinnahmen. Am Mattenberg sollen weitere Windräder entstehen, zwei Windräder auf Angelburger Gemarkung und ein weiteres auf Steffenberger Gemarkung, welche wir vermutlich auf Grund der Rechtsprechung des Hessischen Oberverwaltungsgerichtes in Kassel werden nicht verhindern können. Wir können lediglich eine weitere Veränderungssperre und einen ergänzenden Bebauungsplan für das Gebiet in der Gemeindevertretung beschließen, was vermutlich lediglich Bauverzögerungen zur Folge hätte.

Die kommunale Nutzung von Solarenergie und Photovoltaik wird nun erstmalig, wie von mir bereits bei meiner Kandidatur in 2016 gefordert, im Haushaltsplan 2022 vorgesehen. Verschiedene Liegenschaften wie beispielsweise das Bürgerhaus Steffenberg in Niedereisenhausen wurde für die Nutzung der Dachfläche mit Photovoltaik beplant. Auch hier eine Investition in die Zukunft, die sich nachhaltig (dauerhaft) Energie und Kosten sparend im gemeindlichen Haushalt auswirken wird.

Eine effiziente Nutzung der natürlichen Ressourcen spart ebenso unnötigen Kohlendioxidausstoß ein. Durch das Einspeisen von überschüssiger Energie in eine „Stromcloud“ können auch Liegenschaften, die nicht zur „Sonnenernte“ geeignet sind, mit Strom versorgt werden.


 


Ein weiterer wirtschaftlicher Sektor kann der Tourismus sein. Als Mitglied des Lahn-Dill-Bergland Verbandes können wir hier als Kommune von verschiedenen Förderprogrammen von EU und Bund profitieren. Hier haben wir viel Potential, da wir hier noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft haben. Landschaftlich liegen wir in einer sehr reizvollen Gegend, die viele Pilger des Elisabethpfades und des Jakobsweges zu uns locken, so dass wir diesen Menschen Pilgerherbergen und Schlafmöglichkeiten anbieten sollten. Mit einem neuen Eigentümer des Campingplatzes in Niedereisenhausen können wir neues Potential erschließen. Ebenso gibt es mittlerweile einige sehr gut situierte Pensionen mit Hotelcharakter, die diese Chance für sich erkannt haben.

Dies kann auch im Einklang mit den vorhandenen Wanderwegen in Steinperf und Oberhörlen, so wie der Nutzung unseres Freibades geschehen. Die Erschließung neuer heimischer touristischer Potentiale, muss ein weiterer Ansatz für unsere Gemeinde sein, um unsere Region über die Bundesgrenze hinaus bekannter zu machen. 

Wege für Steffenberg. Vertrau(te) Wege Richtung Zukunft. Gemeinsam.